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Ehrenamtliche Hospizbegleitung

Bis zuletzt an meiner Seite…

Menschen, die das Bedürfnis haben oder die nur wenig oder kaum nahestehende Verwandte haben, können von einem ausgebildeten ehrenamtlichen Hospizbegleiter oder einer ausgebildeten ehrenamtlichen Hospizbegleiterin betreut werden.

Bestenfalls über einen längeren Zeitraum als Lebensbegleitung. Sie lernen einander gut kennen, wachsen zusammen, sind da, wenn man sie braucht. Für kleine und große Freuden, aber auch, wenn es schwierig oder traurig ist und tragen so zu einer höheren Lebensqualität bei. Gerade in der Sterbephase ist es sehr hilfreich und tröstlich, nicht allein zu sein. Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Begleiter bleiben bis über den Tod hinaus treu.

Sie können Angehörige entlasten und in der Trauer unterstützend zur Seite stehen.

Es gibt verschiedene Angebote der Tiroler Hospizgemeinschaft für trauernde Angehörige wie kostenlose Einzelgespräche, begleitete Trauergruppen, TrauerCafés und Trauerräume.  

Eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizbegleitung kann über die Tiroler Hospizgemeinschaft gemacht werden. 

Ein Praktikum ist bei uns im Heim jederzeit möglich.

Hospizteams - Tiroler Hospiz-Gemeinschaft (hospiz-tirol.at)

Text: Anna Oberwalder DSOB/A

Erfahrungsbericht unserer Ehrenamtlichen Hospizbegleiterin

Ich bin stolz darauf, Teil der Hospizbewegung sein zu dürfen

Kurz vor meiner Pensionierung habe ich an einem Ausbildungslehrgang zur Ehrenamtlichen Hospizbegleiterin teilgenommen und es war das Beste, was mir passieren konnte!

Ich bin dem Hospiz-Team Kufstein zugeteilt und nun regelmäßig im Wohn- und Pflegeheim Wildschönau anzutreffen.

Für mich stellen diese Nachmittage eine große Bereicherung meines Lebens dar. Hier fühle ich mich wohl, hier bin ich von gleichgesinnten, fröhlichen Menschen - egal ob Betreuungs- und Pflegepersonal, Zivildienern und Ehrenamtlichen - umgeben.

So kann ich mich ganz auf den Menschen, den ich begleite, einlassen.

Auch am Lebensende ist noch so vieles Schöne möglich und sei es nur, gemeinsam Musik hören, sich an den Händen zu halten und ein bisschen im Takt mit zu wiegen. Es genügt auch, einfach nur da zu sein.

Nicht jeder, der von uns begleitet wird, ist alleinstehend.

Doch es tut vielen gut, einmal ein anderes Gesicht zu sehen, Besuch zu bekommen, aus dem Leben zu erzählen, über den Tod zu sprechen, vielleicht etwas loszuwerden, das man sonst niemanden mehr sagen kann. Gar nicht so selten gelingt es auch, noch einmal gemeinsam von Herzen zu lachen.

Für den Sohn, die Tochter ist es oft schwer auszuhalten, wenn einem die geliebte demente Mutter, der gute Vater plötzlich nicht mehr erkennt. Mir macht es nichts aus, wenn wir uns Woche für Woche neu kennenlernen und neu anfreunden.

Mein „Ehrenamt“ gibt mir auch die Gelegenheit, meiner Wertschätzung und meinem Respekt der älteren Generation gegenüber Ausdruck zu verleihen.

Es ist mir auch besonders wichtig, Angehörige verlässlich für eine Weile zu entlasten.

Ich möchte allen Mut machen, sich für schwer kranke oder sterbende Menschen und deren Angehörige einzubringen. Es gibt so viele Möglichkeiten im Kleinen etwas beizutragen.

Elisabeth Sulzenbacher, Ehrenamtliche Hospizbegleiterin